Gebäudefassade Celenus Fachklinik Freiburg

Projekt "Kreatives Handwerk" in der Ergotherapie

Interview mit Carolin Batsch, Ergotherapeutin in der Celenus Fachklinik Freiburg.

Wie sind Sie zur Ergotherapie gekommen?

Mir war schon früh klar, dass ich einen kreativen Beruf erlernen möchte und habe daher eine Ausbildung zur Steinbildhauerin absolviert. Durch den Kontakt zu einer Bekannten habe ich dann tiefere Einblicke in den Beruf der Ergotherapie erhalten und mich sehr dafür interessiert. Ich habe mich dann für eine Umschulung entschieden und bin so seit 2006 Ergotherapeutin.

Wie definieren Sie für sich Ergotherapie?

Für mich bedeutet Ergotherapie Menschen dabei zu begleiten wieder selbst ins Handeln zu kommen und durch die Therapie ihre Selbstwirksamkeit sowie den Glauben an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu stärken.

Was macht Sie in Ihrem Job glücklich?

Mich macht glücklich, einen so facettenreichen Beruf zu haben. Dazu finde ich die Zusammenarbeit mit den anderen so spannenden Berufsgruppen sehr bereichernd. Und zu guter Letzt macht mich glücklich, bei den unterschiedlichsten Menschen einen Teil zum Heilungsprozess beizutragen.

Wie würden Sie Ihre Therapie in drei Worten beschreiben?

Trainieren, Handeln, Freude.

Was schätzen Sie an der Arbeit bei der Celenus Fachklinik Freiburg?

Ich schätze hier im Haus vor allem die Wertschätzung, die der Arbeit von uns Ergotherapeutinnen entgegengebracht wird. Das ist in unserem Beruf keine Selbstverständlichkeit, sehr oft wird die Ergotherapie nicht ausreichend ernst genommen. Hier im Haus wird unserer Arbeit aber geschätzt und das tut gut. Außerdem schätze ich die angenehme und gut funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Bei uns in der Klinik wurden die Räume für die Ergotherapie neu gestaltet und dort findet das Projekt zum kreativen Handwerk statt. Können Sie uns einen Einblick in das Projekt geben?

Das Kreative Handwerk ist ein Instrument in der Ergotherapie, um die Berufs- und Alltagskompetenzen zu verbessern, Ressourcen zu stärken und damit die Handlungsfähigkeit von Patient:innen zu vergrößern. Dabei setzen sich die Patient:innen mit ihren eigenen Fähigkeiten auseinander, entdecken neue und fördern diese weiter. In einem geschützten Rahmen wird den Patient:innen ermöglicht, frei und ohne Druck etwas mit eigener Hand zu gestalten.

Es werden unterschiedliche Handwerkstechniken mit verschiedenen Schwerpunkten eingesetzt.

Peddigrohr: Flechten eines Brotkorbs, Stifthalters, etc.

→ Beübt werden dabei die Arbeitsplanung, Lern- und Merkfähigkeit, Konzentration, Selbststrukturierung, Ausdauer

Speckstein: Herstellen eines Schutzsteins, Kartenständers, etc.

→ Beübt werden dabei die Problemlösung, Entscheidungsfindung, Selbstständigkeit, Umstellung, Vorstellung, Ausdauer

Begleitend wird dabei die Koordination, Feinmotorik und Kraftdosierung trainiert. Das handwerkliche Arbeiten trägt zudem zur Regulation der Körperspannung bei. Durch das sichtbare Ergebnis und die Erfolgserlebnisse können das Selbstwirksamkeitserleben verbessert, die Motivation und Eigeninitiative angeregt, sowie das Selbstwertgefühl gesteigert werden.

Wir bedanken uns bei Frau Batsch, Frau Hallermayer und Frau Pfannschmidt für ihre tolle Arbeit als Ergotherapeutinnen bei uns in der Celenus Fachklinik Freiburg.